1906

Wilhelm Imkamp wurde am 9. März in Münster/Westfalen geboren. Er war das jüngste von vier Kindern des selbstständigen Malermeisters Anton Imkamp.

1926

Abitur an der Oberrealschule in Münster. Schon während seiner Schulzeit besuchte Imkamp die so gennannte „Gipsklasse“ der Kunstgewerbeschule Münster, in der nach Gipsmodellen gezeichnet wurde. Ab dem 16. Lebensjahr besuchte er zusätzlich die „Aktklasse“. Schon früh unterstützte er seine Eltern finanziell mit kleineren Porträtaufträgen.

1926 – 1929

Auf Anraten seines Zeichenlehrers bewarb er sich 1926 am Staatlichen Bauhaus Dessau. Er begann sein Studium zum Wintersemester 1926/27. Nach dem Besuch der Vorkurse studiert Imkamp ab 1927 in den freien Malklassen bei Klee und Kandinsky. Wiederholte Male besuchte er Feininger, der keinen offiziellen Lehrauftrag hatte, in dessen Meisterhaus.
Sein Studium finanzierte er sich weiterhin mit Porträtmalerei, vom Land Westfalen erhielt er einen einmaligen Förderpreis für die Ausbildung am Bauhaus. 1928/29 nahm Imkamp an der Wanderausstellung „Junge Bauhausmaler“ teil, die in Halle an der Saale, Braunschweig, Erfurt und Krefeld gezeigt wurde. Darüber hinaus wurden seine Bilder 1929 in der „Juryfreien Kunstschau“ im Landesausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof ausgestellt. 

1929

Studienaufenthalt in Paris. In dieser Zeit stand er in Kontakt mit Kandinsky, der ihm bescheinigte, seine eigene Sprache gefunden zu haben. Es entstand die sogenannte „Pariser Mappe“, die mit ihren 29 Blättern den Kern seines künstlerischen Schaffens bildet.

1930 – 1939

Nach seinem Studium ließ sich Imkamp als freischaffender Künstler in Essen nieder. Das Essener Folkwangmuseum zeigte 1932 eine Einzelausstellung mit gegenstandloser Malerei Imkamps, die 1932/33 an das Städtische Museum in Duisburg ging. Eine weitere Übernahme durch andere Museen wurde von den Nationalsozialisten verhindert. Um dem drohenden Malverbot zu entgehen, trat Imkamp bis 1945 offiziell nur noch als Porträtmaler auf, womit er auch tatsächlich sein Geld verdiente, und ging seiner Leidenschaft, der abstrakten Malerei, nur noch im Verborgenen nach.

1939

Heirat mit Charlotte Rube und Umzug nach Gießen/Hessen.

1939 – 1945

Wilhelm Imkamp wurde einberufen und war als Soldat und ab 1944 als Unteroffizier bei der Luftwaffenbaukompanie. Um seine Position als Porträtmaler zu festigen, nahm Imkamp in den Jahren 1939, 1940, 1941 und 1943 an der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ in München teil. Hitler kaufte 1939 das Porträt der Pianistin Elly Ney, was zur Folge hatte, dass Imkamp als „Kriegsmaler“ verpflichtet, und an die Westfront versetzt wurde, was ihn vor der schweren körperlichen Arbeit in der Baukompanie bewahrte. 1942 konnte er Kandinsky in dessen Atelier in Paris treffen. 1944 wurden die Wohnung und das Atelier in Gießen bei einem Bombenangriff vollständig zerstört, weshalb Imkamp 1945 nach Allendorf/Lumda übersiedelte. Im Zuge der Entnazifizierung wurde er als „unbelastet“ eingestuft.

1945 – 1948

Nach dem Krieg widmete sich Imkamp ausschließlich der Abstraktion. Über den Nervenarzt Walter Winkler lernte er den Kunsthistoriker Richard Hamann kennen, der ihm 1946 zu seiner ersten Einzelausstellung im Marburger Universitätsmuseum verhalf. Zunächst im Gebiet Rhein/Rhur/Westfalen bekannt, weitete Imkamp mit dem Beitritt zur Künstlervereinigung „Neue Gruppe“ und der damit verbundenen jährlichen Teilnahme an den Ausstellungen im Haus der Kunst München, seine Kontakte nach Süddeutschland aus.

1948 – 1952

Angeregt durch den Kunsthistoriker Julius Baum zog Imkamp 1948 nach Asperg bei Stuttgart, um sich dem neuen Zentrum für abstrakte Kunst zu nähern. Hier entstanden die wichtigen Freundschaften zur Malerin Ida Kerkovius und zum Kunstsammler Erich Schurr, in dessen Galerie „Maercklin“ Imkamp drei Einzelausstellungen hatte. 1949 trat er der Künstlergemeinschaft „Die Schanze“ in Münster bei. 1951 wurde er Mitglied in der Künstlervereinigung „gruppe sw“ und im Verband Bildender Künstler Württemberg. Er beteiligte sich ehrenamtlich in der Jury und Hängekommission des Kunstvereins.

1953

Umzug in ein kleines Atelierhaus in Stuttgart

1963

Bau eines größeren Atelierhauses auf dem Stuttgarter Killesberg.

1964 – 1978

Mehrere Lehrangebote schlug Imkamp aus, um sich auf seine Malerei zu konzentrieren. In den 1950er- und 1960er-Jahren fanden neben unzähligen Ausstellungsbeteiligungen viele der bis heute etwa 40 Einzelausstellungen im In- und Ausland statt. So befinden sich heute über 70 Bilder in mehr als 30 Museen, allerdings ist der größte Teil der Bilder in Privatbesitz. Imkamp suchte immer den direkten Kontakt zu den Sammlern und entschloss sich bis in die 1960er-Jahre hinein, nicht mit dem Kunsthandel zusammenzuarbeiten, sondern seine Bilder selbst zu verkaufen. Somit war vor allem in den 1970er- und 1980er-Jahren seine Meisterschaft eingeweihten Kunstfreunden bekannt, Imkamp aber im Gegensatz zu seinen Kollegen, die sich des offiziellen Kunstmarkes bedienten, weniger populär. Er scheute den „Kunstrummel“ und zog sich im Alter mehr und mehr in sein Atelier zurück.

1979

Verleihung des Professorentitels durch das Land Baden-Württemberg

1990

Wilhelm Imkamp stirbt am 1. November